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hinaus in die äußeren Straßen ging, war an ein Fenster eines armen Schuhmachers ein Papierstreifen geklebt. Ich ging hin, las und war beschämt; denn es waren die Worte: ‚Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.‘... Ich war nun ruhig und getrost.“

 Das sage auch deiner Seele: Wider alle Fährlichkeit beschirmt. Und wenn dann der Morgen wieder kommt und man vom Schlaf erquickt ist, war es nicht bloß die natürliche Ruhe, sondern die Stille in Gott: daß man elend arm und bloß sich legt in seines Heiland Schoß. Es war die Freude, daß die reisende, schweifende Seele, die durch Jahrhunderte hindurcheilende Seele immer wieder verankert war in dem Erbarmen Gottes, das in Jesu Christo ist; daß nicht schändliche Träume uns plagten, böse Traumbilder uns verwirrten, schreckliche Gestalten an unser Lager traten, das haben wir ihm zu danken. Lobet den Herrn! Wider alle Fährlichkeit beschirmet. Wer das über die Türe seines Schlafgemachs, auch über die Türe seines Arbeitsraumes schreibt, ist ein Held und wenn er ein verzagter Sünder wäre.

 Und das Letzte: Vor allem Übel behütet und bewahret. Die Israeliten haben neben dem Alten Testament noch ein Gesetzbuch, das entstanden ist 150 vor Chr., den Talmud. Dieser enthält viel Edles und Herrliches, aber auch viel Schädliches und Schändliches, die größten Flüche gegen Jesum, aber auch die herrlichsten