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mich mit dem Kopf nach unten aufhängen, auf nägelgespickten Brettern liegen und solche Sachen wies ich als aufgeklärter Mensch natürlich weit von mir. Ich käme ohne diese Gewaltmittel in den göttlichen Trance alles Vergessens.

Meine Ausführungen machten keinerlei Eindruck auf Sebald. Er schüttelte den Kopf und machte ein recht bedenkliches Gesicht. Plötzlich nahm er meine Hand, fühlte den Puls und sah mir prüfend in die Augen.

Ich wurde nervös. Ich entzog ihm meine Hand und bat ihn dringend, diese Faxen zu unterlassen.

Ob ich Schmerzen im Bauche hätte, in der rechten Seite fragte er, ohne meinen ablehnenden Einwurf zu beachten.

Was sollte das? Ich brauste auf. „Ich habe dich nicht konsultiert. Verschone mich mit ungewünschten Ratschlägen. Mische dich bitte nicht in mein Leben. Außerdem finde ich es rücksichtslos und zudringlich, mich mitten in der Nacht zu überfallen. Ich will jetzt meine Ruhe haben.“

Sebald erhob sich verletzt, zuckte mit den Achseln und sagte: „Du tust mit leid, du wirst deinen Unverstand bereuen!“ Damit schickte er sich an, das Zimmer zu verlassen. An der Tür drehte er sich noch einmal um: „Wenn du mich brauchst, so telephoniere Amt III, Nummer 3145. Du wirst mich bestimmt brauchen. Adieu!“

Was sollte dieser Blödsinn? Plumper Patientenfang! Ich verstand Sebald nicht, früher war er doch der ehrlichste und anständigste Mensch! Auch heute hatte sein Benehmen noch immer etwas Treuherziges.

Ich fühlte mich kerngesund. Aß, trank und schlief vorzüglich. Schmerzen im Bauch? Keine Spur.

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Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1911, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/237&oldid=- (Version vom 1.8.2018)