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Die geteerte Straße.

Da waren eines Morgens in aller Frühe um sechs Uhr Männer angekommen, die einen vollgepackten Karren und einen auf Rädern laufenden, schwarz verrauchten großen Ofen mit sich führten.

Sie gebärdeten sich laut, klirrten bedeutsam mit ihren Werkzeugen, scheuchten die Bewohner der stillen Straße aus den Betten und ließen sie erschreckt ob des ungewohnten Lärms zu so früher Stunde an die Fenster eilen.

Auch Herr Bender war aufgesprungen, um zu schauen, was da draußen vor sich ginge. Er hatte sich in der Hast am Nachtschränkchen den Zeh gestoßen, was seine Laune über die frühe Störung keineswegs verbesserte. Wütend hatte er gebrummt: „Geht denn diese Malefizbuddelei wieder los? Soll man nie zur Ruhe kommen? Was soll denn das jetzt schon wieder? Kanal, Gas, Wasser, Telephon und elektrische Lichtleitung: das liegt doch alles schon!“

Vater Bender hatte schon recht. Es war in den letzten Jahren ein ununterbrochenes Aufreißen und Zuwerfen und immer wieder Aufreißen und immer wieder Zuwerfen gewesen, bis alle Leitungen, die in eine moderne Stadt gehören, endlich untergebracht waren.

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Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1911, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)