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Die Starre der Menge war einer furchtbaren Raserei gewichen.

Mit den Schirmen stachen sich die Bürger selbst in die Augen. Andere krochen am Trottoirrand herum und versuchten von den Basaltsteinen Stücke abzubeißen, wieder andere hackten sich mit rostigen Beilen die Finger ab, manche zogen die Schuhe aus und ließen sich Siegellack auf die nackten Füße tropfen.

Ein Delirium hatte die Leute ergriffen.

Bescheiden, schlicht lehnte das dünne Stöckchen noch immer am Baum, mutterseelenallein – –

Niemand blieb verschont; keiner konnte es verwinden. Alle gingen an Nervenzerrüttung zugrunde. Nur dem Leutnant war es gelungen, sich nach Hause zu retten, als ihm aber plötzlich die erleuchtende Idee kam, man hätte doch einfach die Feuerwehr alarmieren sollen, trank er vierzehn Flaschen Likör und fünf Flaschen englische Sauce und starb auch. Es war schade um ihn, er hätte es sicher zum Hauptmann gebracht.

Zwei Bürger, die an diesem Tage nicht auf der Promenade waren – der eine hatte die Influenza, der andere Blinddarmentzündung – erlagen ihren Leiden.

*     *     *

Über die einsame, menschenleere, grasbewachsene Allee spazierte still vor sich hinlächelnd Toni Schamlos. –

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Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1911, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/094&oldid=- (Version vom 1.8.2018)