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Zeigefinger in der Ecke der Nasenwurzel am Auge zu bohren. So war nichts zu machen, ich wagte nicht stark zu drücken aus Furcht, das Auge mit dem Fingernagel zu verletzen. Ich umwickelte den Zeigefinger mit einem weichen Tuchlappen und setzte ihn wieder an der Nasenecke ein, den ebenfalls umwickelten Daumen von der Schläfe aus, drückte energisch, und „kllltsch“ hatte ich das Auge zwischen den Fingern. Klopfenden Herzens entfernte ich das Auge vorsichtig ein wenig vom Kopf und konstatierte, daß der Sehnerv und die verschiedenen Muskeln wie Gummi nachgaben und die ganze Manipulation, wenn auch im Anfang etwas unbehaglich – ein Kältegefühl machte sich besonders bemerkbar –, so doch im allgemeinen völlig schmerzlos war.

Die Umwicklung der Finger störte und begann auch ein wenig zu scheuern. Ich feuchtete den Zeigefinger und Daumen der linken Hand reichlich mit Spucke an und nahm behutsam das Auge in diese Hand. Jetzt fühlte ich keinerlei Beschwerden mehr.

Ich wurde mutiger und führte das Auge um den Kopf herum, guckte mir ins Ohr, sah mir mal meinen Hinterkopf aus dichtester Nähe an, hielt das Auge dann über den Kopf und beschaute mich aus der Vogelperspektive. Das war ja fabelhaft. Ich wurde noch tollkühner und hielt schließlich das Auge mit ausgestrecktem Arm vom Körper ab. Die Dehnbarkeit des Nervs und der Muskeln schien unbeschränkt.

Nachdem ich mich von allen Seiten genügend betrachtet hatte, kam mir der geniale Einfall, auch mal die Mundhöhle ein wenig zu inspizieren. Ich steckte das

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)