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„Ja, ja, ich kenne das System. Sie müssen, um unerwünschte Tintenabsonderung zu vermeiden, auf den Händen gehen. So bleibt ihre Füllfeder stets schreibbereit. Schauen Sie,“ der Professor wies zur Tür, „da kommen die Herren Nießwurz und Druckknopf. Sie haben beide Füllfederhalter verschiedenen Systems. Um das Ausfließen der Tinte zu vermeiden, muß Nießwurz im rechten Winkel nach vorne, Druckknopf rechtwinkelig zurückgebeugt einhergehen. Das ist meine Therapie, und die Herren fahren wohl dabei.“

Die beiden Erwähnten näherten sich in der durch ihre Füllfederhalter bedingten Stellung, setzten sich unter großen Schwierigkeiten an unseren Tisch und schrieben, unbekümmert ob der seltsamen Lage, mit wohlfunktionierenden Füllfederhaltern ihre Kritik über die Premiere, von der sie kamen.

Professor Kopfschupp schmunzelte mit Wohlbehagen.

Er wies noch auf einen korpulenten Herrn, der am Nebentisch saß. Es war ein Familienromanschriftsteller. Er schrieb Tag und Nacht, wo er ging und stand, seine Romane für Haus und Familie. Er fand keine Zeit zum Eintunken. Er trug auf bloßem Leibe, vorne und hinten, über den Schultern mit einem blauen Band zusammengehalten, zwei flache Gummisäcke mit Tinte gefüllt, aus denen Schläuche zum Federhalter führten. So brauchte er kein Tintenfaß. Er war eben ein Mann, der nicht eintunken wollte, gar nicht eintunken.

Professor Kopfschupp schmunzelte auch angesichts dieses Patienten. Dann nahm er einen kleinen, stumpfen Bleistift aus der Tasche und notierte sich meinen Namen.

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/151&oldid=- (Version vom 1.8.2018)