Man darf nichts sagen, weil der Dichter so berühmt ist. Man würde sich blamieren. Aber bei einem jungen modernen Dichter, der noch lebt und in der Schule noch nicht gelehrt wird, darf man noch seine eigene Kritik haben. Da braucht man sich nichts gefallen zu lassen,“ – reflektierte ein Ehrlicher.
„Endlich kann man sich eine Zigarre anstecken,“ sagte erleichtert der Herr mit den Hämmerchen auf der Krawatte, als er die Freitreppe des Theaters hinabstieg.
„Man sollte sich eigentlich wirklich so was nicht ansehen und sein Billett der Köchin schenken. Man erlebt doch, weiß Gott, genug Trauriges. Gestern noch sah ich, wie eine alte Frau von der Elektrischen stürzte und vorige Woche, wie einem Briefträger ein Geraniumtopf aus der vierten Etage auf den Kopf fiel,“ – gab ein behaglicher Herr, der von seinen Renten lebte, kund.
Das Theater lag nach einer Viertelstunde still und dunkel. Dem Logenschließer fehlten drei Operngläser, die er verliehen hatte.
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)