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nach dem Genuß dieser doppelten, dreifachen Portionen ausgelassen herumsprang, was sonst seiner vornehmen Art nicht eigen war. Nach vier Monaten zeigte er alle Zeichen eines ausgesprochenen Deliriums. Sein Huschen unter die Schränke, sein wildes Hin- und Herjagen, als ob er etwas fangen wolle, verriet dem berühmten, sich nie täuschenden Arzt Mr. Pain Expeller P. C. C., daß der Hund weiße Mäuse sah.

Das war ein schlimmer Schlag für Möbus, als der Tierarzt ihm das Schreckliche eröffnete. Sein ruhiger vornehmer Hund von altem Adel hatte das Delirium, stellte sich auf den Kopf, biß sich in den Schwanz und raste umeinand, fuhr Schlitten über die Smyrnas. Was tun? Schon hatte Mr. Pain Expeller P. C. C. einen trefflichen Einfall. In Moskau existierte eine Anstalt, die speziell wegen ihrer heilsamen Kuren bei Delirium weltbekannt war. Nichts war Möbus zu viel. Im Extradampfer, im Extrasalonwagen, begleitet von Mr. Pain Expeller P. C. C., den beiden Boys und dem Pariser Koch, reisten Möbus und sein Dackel nach Moskau. Für die Heilung seines unersetzlichen Hundes gab Möbus die letzten Reste seines Vermögens.

Der berühmte Professor Fedorowitsch Wutti Rumfutsch in Moskau nahm den Dackel King Bell M. P. Wau-Wau Caro N. L. A. 769 gegen einen entsprechenden Vorschuß in seine Delirium-Abteilung auf. Zwei Monate befand sich King Bell M. P. Wau-Wau Caro N. L. A. 769 in der Behandlung des berühmten Spezialisten. Aber täglich wurde sein Zustand schlimmer, er lief bereits an den Wänden hinauf. Eines Morgens war er tot. Das

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/082&oldid=- (Version vom 1.8.2018)