in den Kleiderschrank, den Truthahn, die Doggen und die Katzen in große Rohrplattenkoffer. Mr. Potatoe, der am Abend revidierte, ob das Viehzeug weg sei, war befriedigt von dem Befund. An den Kleiderschrank und die Rohrplattenkoffer im Schlafzimmer dachte er nicht. Möbus ließ in der Nacht aus Mitleid und Tierliebe die sehr verdrückten Hühner und Enten auf den Balkon an die frische Luft. Ein Huhn hatte ihm in seine Fracktasche ein Ei gelegt. Natürlich erhoben die Freigelassenen sofort ein gellendes, durch die Nacht schneidendes Geschnatter und Gegacker um die Wette. Allgemeiner Protest. Aufgerissene Fenster. Ein Hagel von Browningschüssen durchbohrte von allen Seiten das Federvieh auf dem Balkon. Mr. Potatoe schlug mit einem Beil die Tür ein. Nur eine tätige Henne, die schnell ins Zimmer gelaufen war, um noch ein Ei vor ihrem Tode zu legen, war seltsamerweise verschont geblieben. Möbus öffnete die Rohrplattenkoffer. Der Truthahn lief, beide Katzen eingekrallt auf dem Rücken, schleunigst auf den Balkon, machte einen Hupser und sprang über das Gitter von der vierten Etage hinunter auf die Straße. Er vergaß, daß er nicht fliegen konnte, und zerschellte. Die Katzen verschwanden im Kellerloch. Die treuen Doggen bissen den Hauswirt ins Bein, er erschlug sie mit dem Beil. Möbus Enterich saß in der Sofaecke und weinte über das Unglück und den Verlust seiner Lieblinge.
Am nächsten Tage zog er aus.
Er stürzte sich, um die Tiere zu vergessen, in seine Arbeit bei Waterproof Sons Ltd. Das einzige Tier, das er bei sich führte, war ein Dackel. Hunde waren seine unbedingte,
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/079&oldid=- (Version vom 1.8.2018)