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Stelle der Untat auf. Sie schrieben vor allen Dingen die Namen aller Beteiligten in dicke Bücher, die sie zwischen dem siebenten und zehnten Knopf vorne im Rocke stecken hatten. Dann bemächtigten sie sich der Unholde und zogen ab. Der Erstickte eignete sich nicht zum Marschieren. Er mußte getragen werden. Der andere Räuber knirschte.

Jeder der Gendarmen bekam von dem Grafen eine Zigarre und achtzig Pfennig.

Der Graf schaute flüchtig auf die Karte, die ihm Theobald gab. Seine Augen traten vor den Kopf, die Ader auf der Stirn schwoll an. Er trat mit wutverzerrten Zügen auf den Maler zu und brüllte ihm in das Gesicht: „Theobald? Hüten Sie sich, Mensch!“

Dann drehte er sich um und verschwand im Gebüsch.

Theobald stellte sich an einen Baum und weinte bitterlich.


Graf Bodo war auf dem Schloß Felsenhorst angekommen. Er wurde mit dem größten Aufwand empfangen. Man legte bis zum Automobil rote Läufer, und Lorbeerbäume flankierten den Aufgang. Die Knechte und Mägde in Tirolerkostümen bildeten teilweise Spalier, und teilweise erfreuten sie den hohen Gast durch Reigen und Gesang. Es wurde rotes bengalisches Feuer abgebrannt, obgleich es heller Tag war.

Die markige Natur des Grafen Eberhard hatte die Folgen des gestrigen Überfalls schon völlig überwunden.

Lilli fügte sich in den Befehl des Vaters und die Vorstellungen der Mutter und begrüßte in einem weißen, oben durchlochten Batistkleid, einen radgroßen Blumenkranz

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/068&oldid=- (Version vom 1.8.2018)