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Bürgermeister So sehr, daß wir gar nicht darüber nachzudenken einstimmig beschlossen haben.

Graf Ihr Erscheinen gereicht dem Verfahren zur Ehre.

Bürgermeister Wenn wir durch Anwesenheit den Standpunkt des Gemeinwesens vertreten, so wird das für eine rasche Abwicklung zweckdienlich sein.

Launer Meine Herren, wir sollen sie aufwickeln.

Unter dem Geschrei der eskortierenden Menge naht Gretchen gefesselt, geführt von Waibel. Launer verbirgt sein Gesicht.

Schwester Gretchen Ich habe soeben noch blutende Wunden gestillt!

Frau Niese mit dem Schänder, der springt.

Schänder (auf der Stelle tretend, sagt das r nicht, Fistelstimme) Was soll ich? Fräulein, kommen Sie ein bißchen mit!

Schwester Gretchen Das ist zu rasch! Ich verlange mein Gericht! Ich habe nichts getan.

Frau Niese Ein bißchen zu rasch ist das, langsamer ist immer das Schicklichere.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)