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Quelle in uns selbst sich befindet, und die durch das Gefühl unserer Vollkommenheit, unseres Rechtverhaltens, und unserer Ehre, durch die Einsicht in nüzliche Warheiten, durch die Vorstellung des freundschaftlichen Verhältnisses anderer mit uns, und durch das Gefühl der Harmonie und Schönheit entstehen. So verachtet der Glükselige nun zwar das äussere Vergnügen nicht, aber er sucht es auch nie mit Verlust des inneren.

Und welch ein Vortheil, daß er die Mittel zur Erhaltung des leztern nicht allein in seiner Gewalt hat, sondern daß die Ergözungen dieser Art zugleich die wohlfeilsten und ihrer Natur nach die vorzüglichsten sind! Ich rechne besonders dahin die über alles reizende Beobachtung und das Studium der Natur und des Menschen, – die selige Empfindung der Freundschaft, – und die nie zu versiegende Quelle von angenehmen Empfindungen, die aus der Beschäftigung mit den Wissenschaften entspringt. Durch diese verschiedene Mittel erhält denn der Glükselige zugleich das seltenste und ädelste Loos der Menschheit: – inneres Wohlgefallen an sich und seinen Handlungen, welches wir eigentlich Selbstzufriedenheit und Gemüthsruhe nennen, die verbunden mit der Sorge für die Gesundheit und längstmöglichste Fortdauer der gegenwärtigen Verbindungen,

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Heinrich Nudow: Ideen über Glük und Glükseligkeit. Kaiserliche Buchdrukerey, St. Petersburg 1788, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Nudow_%E2%80%93_Ideen_%C3%BCber_Gl%C3%BCk_und_Gl%C3%BCkseligkeit.djvu/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)