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des Looses der Männer von Genie, Einsicht und Betriebsamkeit, die aus übergrosser Sorge fürs gemeine Beste, leider von der andern Seite zu sehr durch Narungssorgen gepeitscht wurden; und über den Kampf der Lebensbedürfnisse mit den Anstrengungen ihrer Vernunftkräfte und Geistesfähigkeiten, durch gegenwärtigen Mangel, oder doch wenigstens durch natürliche Besorgnis für ihre Subsistenz einst im Alter; – mitten in ihrer Laufbahn an der Auszehrung starben, – wie Gelehrte zu sterben pflegen; die entweder ihre Gelehrsamkeit nicht blos in Schränken aufbewahren, und zur allgemeinen Bewunderung ausstellen, – oder deren Herz weniger mit dem Geldbeutel anderer simpathisirt, – oder denen besonders wenn sie Aerzte sind, ein wärmeres Gefühl es nicht verstattet; troz aller affektirten Heiligkeit, (Quäkerei, Herrnhutismus!) dennoch ach so feindselig, bei der oft zwiefach leidenden Menschheit zu brandschazzen. – (Beispiele finden sich nicht im Pope). Allein wenn man denn auch schon die sogenannten äusseren Vergnügungen nicht so ganz von allem Anteil zur Glükseligkeit ausschliessen darf, so muß man doch den wichtigen Grundsaz dabei festsezen: daß das Vergnügen oder Misvergnügen welches von äusseren Dingen abhängt, niemals so dauerhaft ist, als jene innere Empfindungen, von denen die

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Heinrich Nudow: Ideen über Glük und Glükseligkeit. Kaiserliche Buchdrukerey, St. Petersburg 1788, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Nudow_%E2%80%93_Ideen_%C3%BCber_Gl%C3%BCk_und_Gl%C3%BCkseligkeit.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)