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Jesuitismus, Martinismus, wo kein Illuminations- und Divinationsvermögen, keine halsbrechende oder sonst anderweitig erkünstelte Luftart, – kurz keine Charlatanerie, unter welcher Maske sie auch immer auftreten mag; Herz und Gehirn verpesten. – Da strömen in wonnereichen Gefilden dem Bewohner erquikende Bäche hin, die der Schwelger verachtet. Da säuseln ihm gesprächige Zephire bei kühlen Sommerabenden, die der Weltsklave am Spieltisch entweihet. Da tönen ihm unverschnittne Luftsänger in zahllosen Konzerten, die der taube Wizling nur angafft. Da entzüken ihn Perlen des Morgenthaues, kleereiche Wiesen, sprossende Saaten, balsamduftende Blumen; die der Geldhungrige nicht schäzen kan. – Da zeigen sich recht die Verbrüderungen der Nerven im schönsten Einklange jeglicher Kräfte, durch laute Gefühle des Wohlseins und sanfte Ahndungen der möglich längsten Fortdauer; die der Süsling aus feiner Porzellanerde und wohlriechendem Thierleim zusammengefügt, – die das ganze Heer der in der grossen Welt lebendig herumwandelnden Potpourris an sich selbst nie erprüft, – höchstens nur par renommée zu kennen die Ehre hat. – Da windelt sich reine simpathetische Liebe und Freundschaft in die Falten

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Heinrich Nudow: Ideen über Glük und Glükseligkeit. Kaiserliche Buchdrukerey, St. Petersburg 1788, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Nudow_%E2%80%93_Ideen_%C3%BCber_Gl%C3%BCk_und_Gl%C3%BCkseligkeit.djvu/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)