Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/73

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gottes genannt wird, 2 Cor. 4, 4.; das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, Coloss. 1, 15.; der Glanz der Herrlichkeit Gottes und das Ebenbild seines Wesens, Hebr. 1, 3., in welchem Verstande dieser Name dem Herrn Christo, als dem ewigen Sohn Gottes, allein zusteht.

 Darnach wird der Ehemann ein Ebenbild Gottes genannt, 1 Cor. 11, 7. „Der Mann ist Gottes Bild und Ehre, das Weib aber ist des Mannes Ehre.“ d. h. wie Gott in der Welt ein Regent ist, also führe ein Mann im Hause das Regiment. In dem Verstande gebührt dieser Name allein den Ehemännern, nicht dem weiblichen Geschlecht, nicht den Kindern, ledigen Personen oder Wittwen.

 Zum dritten heißt Gottes Ebenbild die Unschuld, Vollkommenheit und Glückseligkeit, die Gott dem ersten Menschen in der Erschaffung gegeben, und von der er gewollt hat, daß der Mensch dieselbe auf alle seine Nachkommen bringen solle. Von diesem ist hier auch zu handeln.

 161. Das göttliche Ebenbild ist eine Gott wohlgefällige und der menschlichen Natur angeschaffene Vollkommenheit, die da bestehet in Erkenntniß Gottes und seiner Geschöpfe, in völliger Gerechtigkeit, rechtschaffener Heiligkeit, in freiem Willen, das Gute zu thun und das Böse zu meiden, in Unsterblichkeit und dann in Beherrschung und Regierung über die leiblichen Geschöpfe. Es sind also sieben Stücke, welche zum Ebenbilde Gottes gehören.