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 143. b. Woraus Alles erschaffen sei? Die Schrift zeugt, daß, obwohl der Mensch aus einem Erdenkloß (1 Mos. 2, 7.), die Kräuter aus der Erden (Cap. 1, 11.), Fische und Vögel aus dem Wasser (V. 20.), die Thiere aus der Erden (V. 24.) erschaffen worden sind, doch das ganze Werk ursprünglich aus Nichts hergekommen sei. Hebr. 11, 3. „Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß Alles, was man siehet, aus Nichts worden ist.“ Röm. 4, 17. „Der Herr rufet dem, das nichts ist, daß es sei,“ wie auch zuvor nichts gewesen ist, als Gott am ersten Tage Himmel und Erde, das ist, eine solche Materie, aus welcher Himmel und Erde hernach gemacht worden ist, geschaffen hat.

 144. c. Wann alles geschaffen sei? Wir dürfen uns nicht mit einigen heidnischen Philosophen einbilden, als ob die Erschaffung der Welt von Ewigkeit her geschehen wäre, indem wir, außer Gott, von keinem Ewigen wissen; daß solches vor 6000 Jahren geschehen, ist aus den Historien der h. Schrift leicht auszurechnen, also für gewiß anzunehmen, daß die Welt nicht ewig, sondern in und mit der Zeit geschaffen sei.

 145. d. Was für Werke erschaffen worden seien, begreift Gott selbst kurz unter den Worten Himmel und Erden, dabei man es könnte beruhen lassen. Doch muß etlicher weniger Geschöpfe insonderheit Meldung geschehen, als

 146. e. des Himmels, weil man im Papstthum einen besonderen Himmel, der über diesen sichtbaren sei, erdichtet und ihn Coelum empyraeum, den