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wiewohl sie weder Jahr, noch Monat, Tag oder Stunde benennen, gleichwie das Alles gewiß verkündigt, der Tod sei noch weit, ob es schon weder dessen Tag noch Stunde festsetzet.

 929. δ) Was für Sachen vor dem Gerichte gehandelt werden sollen? Alles muß vor das Gericht kommen, was die Menschen jemals Böses unterlassen und Gutes gethan, und Böses gethan und Gutes unterlassen haben, 2 Corinth. 5, 10. „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf daß ein Jeglicher empfahe, nachdem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse.“ Predig. 12, 14. „Gott wird alle Werke vor das Gericht bringen, es sei gut oder böse.“ Nichts ist also verborgen, was in diesem Gerichte nicht vorkäme. Pred. 12, 14. „Gott wird alle Werke vor das Gericht bringen, das verborgen ist.“ Röm. 2, 16. „Gott wird das Verborgene der Menschen richten.“ 1 Corinth. 4, 5. „Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist;“ die Werke, Matth. 25, 35. 42. Die Werke, Matth. 12, 36. 37. „Die Menschen müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gerichte von einem jeglichen unnützen Worte, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ 1 Corinth. 4, 5. Die Gedanken, „der Herr wird den Rath der Herzen offenbaren.“

 930. ε) Was für ein Urtheil gesprochen werden soll? Insgemein wird ein solches Urtheil über alle gehen, das nimmermehr widerrufen wird, sondern welches man ewig fühlen muß; denn entweder werden die Verurtheilten zur ewigen Seligkeit, oder