Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/453

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu finden, da der Herr Jesus auferweckt hat Jairi Töchterlein, Matth. 9, 25., den Sohn der Wittwe zu Nain, Luc. 7, 15., Lazarus, Joh. 11, 44., da Petrus die Tabea, Apostelgesch. 9, 40., Paulus den Eutychus, Apostelgesch. 20, 10. 12., auferweckt hat. Zu diesen Auferweckten sind zu rechnen Henoch und Elias, die Gott lebendig zu sich genommen hat, 1 Mos. 5, 24. 2 Könige 2, 11. Sodann die Heiligen, die mit Christo auferstanden sind, Matth. 27, 52. 53. Welche alle zu dem Ende uns vorgestellt sind, daß sie uns eine gleiche Auferstehung zusagen sollen. Vor Allen aber ist der Herr Jesus Christus ein vortreffliches Exempel der Auferstehung, woraus St. Paulus unsere Auferstehung ausführlich beweis’t, 1 Corinth. 15, 12. ff.

 902. Die Auferstehung wird auch bewiesen aus nothwendigen Folgerungen, als, daß Gott sich erklärt hat, er sei Abrahams, Isaaks und Jacobs Gott, 2 Mos. 3, 6., dazu der Herr Christus setzt, „Gott sei nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen,“ und daraus schließt, daß diese Erzväter wieder auferstehen werden, Matth. 22, 32. Ebenso folgt daraus, daß, weil Gott den Menschen viel versprochen und gedrohet hat, das er ihnen in diesem Leben nicht widerfahren läßt, ein anderes Leben sein müsse, in welchem den Verheißungen und Drohungen Gottes genug geschehe.

 903. Die Auferstehung wird auch erwiesen aus der Natur, eigentlich aber des Menschen, welchem sein Gewissen von einer Vergeltung Gutes und Böses predigt, daher auch unter weisen Heiden etliche dafür gehalten haben, daß die Menschen auferstehen