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dahin, wie eine Loderasche, und der Geist zerflattert, wie eine dünne Luft. Wenn wir weg sind, ist kein Wiederkehren, denn es ist fest versiegelt, daß Niemand wiederkommt.“ Aber dieser Gedanke wird allein damit genugsam widerlegt, daß die Seele unsterblich ist, was nun bewiesen werden soll.

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 869. Auch ist der Tod nicht ein solcher Untergang der Seele, von dem sie am jüngsten Tage wiederbracht werden sollte. Denn für’s Erste kann solches aus Gottes Wort nicht bewiesen werden, und eben so wenig aus der Natur, weil Niemand aus eigener Offenbarung und Erfahrung Beweis dafür hat, weshalb es ein vergebliches Gedichte bleibt. Für’s Andere bezeugt die Schrift klar, daß die Seelen nach dem leiblichen Tode übrig sind, 1 Sam. 25, 29. „Wenn ein Mensch sich erheben wird, dich zu verfolgen und nach deiner Seele stehen, so wird die Seele meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen, bei dem Herrn deinem Gott.“ Weisheit 3, 1. „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an.“ Matth. 10, 28. „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten und die Seele nicht mögen tödten.“ Matth. 8, 11. bezeugt der Herr Christus, daß die heil. Erzväter nach ihrem Tode leben. Für’s Dritte beweis’t es die Parabel vom reichen Mann und armen Lazarus, darinnen gelehrt wird, daß sie Beide nach ihrem Absterben gelebet haben, Luc. 16, 22. 23. 24. Für’s Vierte bezeigen es die unfehlbaren Exempel der Seelen, die nach dem Tode gelebt haben,als: des Herrn Christi, die er in seines Vaters Hand befahl, Luc. 23, 46.; des Schächers, dem der