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Kräften und Zeichen und Wundern.“ Offenb. 13, 13. „Das Thier thut große Zeichen.“

 Der Papst thut Zeichen und Wunder, wie sein Anhang mit großem Gepränge rühmt. Daß aber diese lügenhaft seien, ist daraus abzunehmen, 1) weil nicht bewiesen werden kann, daß sie wahrhaftige und recht göttliche Zeichen seien; 2) weil wir aus Gottes Wort nicht wissen können, daß sie wahrhafte Wunder seien; 3) weil sie von Gott also gezeichnet sind, daß eben dieselben, welche in der letzten Zeit geschehen oder vorgegeben werden, lügenhaft sein und durch des Satans Wirkung geschehen werden.

 862. β) Das Verbot der Speise, 1 Timoth. 4, 1. ff. „Der Geist sagt deutlich, daß in den letzten Tagen werden Etliche von dem Glauben abtreten, und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel, und gebieten, zu meiden die Speise, die Gott geschaffen hat, zu nehmen mit Danksagung.“ Der Papst hat verboten, Speise, die Gott geschaffen hat, zu nehmen, als Fleisch, Milch, Käse, Butter, Eier, und was nur vom Fleisch herkommt, daß dessen Niemand genießen darf in der Fastenzeit, an gewissen Tagen durch alle Wochen des ganzen Jahrs, sowohl etlichen gewissen Ordens-Leuten, die sich ihre Lebenszeit hindurch des Fleisches enthalten müssen, und solches um desto größerer Heiligkeit willen, mit der Bedrohung, daß, wer solches Gebot hintansetzen, und die Speise, die doch Gott mit Danksagung zu nehmen geschaffen hat, genießen würde, in den Bann gethan, von Gottes Gnade ausgeschlossen sein sollte, bis er sich wieder mit dem Papste vertragen würde.