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dem Sacrament verordnet, dadurch die Jünger dem Befehl Christi (esset) genug gethan haben; nun haben die Jünger allein mit dem mündlichen Essen Christi Befehl (esset) genug gethan, und es ist nicht die geringste Anzeige, daß sie über dieses mündliche auch noch ein geistliches Essen, das durch den Glauben geschehe, verrichtet haben, darum ist hier das mündliche Essen allein verordnet worden. 4) Wie St. Paulus von dem gesegneten Brode schreibe, es sei des Leibes Gemeinschaft, ist oben angezeigt worden. Wenn nun, da das Brod mit dem Munde gegessen wird, Christi Leib nicht mit dem Munde empfangen würde, folgte, daß in diesem Sacramente das Brod mit dem Leib Christi keine Gemeinschaft habe: soll aber eine Gemeinschaft sein, so ist allwege nöthig, daß, wie das Brod, also auch Christi Leib, mündlich empfangen und gegessen werden müsse. Das Abendmahl wird also von den Communicanten empfangen, wie es von dem Prediger dargereicht wird. Es wird aber von dem Prediger das ganze Sacrament, und also sammt dem Brod auch der Leib Christi dargereicht zu dem leiblichen Munde, daß es damit empfangen werde, nicht aber wird das Brod dem leiblichen, Christi Leib aber dem geistlichen Glaubens-Munde dargereicht (denn dieses kann der Prediger nicht thun), woraus also folgt, daß der Communicant das Sacrament, und also, sammt dem Brode, auch Christi Leib mit dem leiblichen Munde empfange.

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 726. γ) Daß nicht zu schließen sei, Christi Leib wird mit dem Munde gegessen, darum geschieht solches auf natürliche und solche Weise, wie man andere Speise zu geniesen pflegt. Denn solche Art zu schließen, ist in