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nicht allein zum Leben und zur Seligkeit, sondern auch zum Gericht, das geistliche allein zur Seligkeit und nimmermehr zum Gericht. f) Das sacramentliche Essen ist unterschieden vom Trinken, das geistliche ist nicht davon unterschieden, sondern Christi Leib essen, heißt glauben, und sein Blut trinken, heißt auch glauben. g) Das sacramentliche Essen wird befohlen in dem Worte esset, das geistliche in dem Anhang: solches thut zu meinem Gedächtniß. Das sacramentliche Essen gehört also zur Substanz und zum eigentlichen Wesen des Nachtmahls, das geistliche Essen zu dem fruchtbaren und seligen Gebrauch desselben.

 724. Es ist aber das sacramentliche Essen, da unter und mit dem gesegneten Brod der Leib des Herrn Christi empfangen und gegessen wird. Solches ist noch zu erklären.

 α) Daß wir die Sache, wie sie sich eigentlich verhalte, mit unsrer Vernunft nicht erreichen, sondern dem Herrn Christo die Ehre geben, „daß er könne überschwänglich thun, über Alles, was wir bitten und verstehen,“ Ephes. 3, 20.

 725. β) Daß dieses Essen mit dem leiblichen Munde geschehe. Solches wird damit bewiesen: 1) Entweder wird das mündliche Essen, das mit dem leiblichen Munde, oder das geistliche, das allein mit dem Glauben geschieht, geboten? Nun wird hier nicht das geistliche Essen geboten, wie dargethan worden ist, darum wird nothwendig das mündliche verstanden. 2) Das Essen wird hier geboten, dadurch das Brod gegessen werden kann; allein durch’s mündliche Essen kann das Brod gegessen werden, darum wird hier allein das mündliche Essen geboten. 3) Das Essen ist in