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Gottes.“ Daraus muß nun geschlossen werden: Wenn die Priester Alten Testamentes dem Herrn Christo in dem entgegengesetzt worden sind, daß jene oft haben einerlei Opfer thun, ja alle Tage Opfer bringen müssen für des Volkes Sünde, und der Hohepriester alle Jahre in das Heilige einging, Christus aber nur durch ein einziges Opfer, das er nicht oft, sondern einmal verrichtet: so folgt unwidersprechlich daraus, daß Christus dasselbe Amt durch die täglichen Opfer der Messe durchaus nicht verrichtet, ja, daß solche Opfer seinem vollkommenen einigen Opfer gerade zuwidergesetzt werden. Nun werden aber die alten Priester dem Herrn Christo also entgegengesetzt, wie aus den angeführten Schriftzeugnissen klar ist, darum verrichtet Christus sein hohepriesterliches Amt nicht durch die Messe, als welche seinem Opfer gerade zuwidergesetzt wird;

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 711. müßte Christi Opfer unvollkommen sein, wenn es in der Messe wiederholt werden sollte. Im Alten Testamente mußte man oft opfern, weil jene Opfer unvollkommen waren, Hebr. 10, 1 ff. „Alle Jahre muß man opfern, immer einerlei Opfer, und kann nicht, die da opfern, vollkommen machen, sonst hätte das Opfer aufgehört, wo die, so im Gottesdienst sind, kein Gewissen mehr hätten von den Sünden, wenn sie einmal gereinigt werden, denn es ist unmöglich, durch Ochsen- und Bocks-Blut Sünde wegzunehmen,“ V. 11. „Ein jeglicher Priester ist eingegangen, daß er alle Tage Gottesdienst pflege, und oftmals einerlei Opfer thue, welche nimmermehr können die Sünde abnehmen.“ V. 18. wird eine solche gemeine Regel festgesetzt: „Wo Vergebung