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die Figuren und Vorbilder, die auf Christum gedeutet werden, haben mit seiner Zukunft aufgehört; wenn nun das Brodbrechen eine solche Bedeutung haben sollte, würden die Vorbilder wieder hervorgebracht, welches der Natur des Neuen Testamentes straks zuwider wäre; ausser Zweifel ist’s, daß das Osterlamm, welches geschlachtet, und mit dessen Blut die Thürpfosten und Schwellen besprengt wurden, viel ein klareres und deutlicheres Vorbild auf Christi Kreuzigung gewesen sei, als das Brodbrechen im Abendmahl sein kann. Wenn nun Christus uns ein Vorbild seines Todes hätte verordnen wollen, und zu dem Ende das Brodbrechen eingesetzt, dagegen das Osterlamm abgeschafft hätte, so hätte er das klare und eigentliche Bild abgeschafft, und an dessen Statt ein dunkleres wiedergegeben, das an ihm selber ungereimt und der Art des Neuen Testamentes nicht gemäß ist.

 707. Sodann die Messe. Im Papstthum wird des Herrn Abendmahl zu einem Opfer gemacht, und vorgegeben, wenn der Priester das Brod und den Wein handelt, mit Erzählung der Worte der Einsetzung sammt andern Gebeten und Ceremonieen, alsdann werde das Brod in den Leib und der Wein in das Blut Christi verwandelt, dann werde dieser Leib und dieses Blut des Sohnes Gott dem Vater aufgeopfert zur Austilgung und Vergebung der Sünden, und zwar sowohl der lebendigen Menschen, als der Todten, die im Fegfeuer aufbehalten werden sollen. Ein solches Opfer aber können wir aus dem heiligen Abendmahl nicht machen lassen,

 708. α) weil es von Christo nicht dazu verordnet worden ist. Denn sind Sacramente