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kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brod vom Himmel kommen, wer von diesem Brod essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brod, das ich geben werde, ist mein Fleisch u. s. w.“ Und St. Paulus, da er von des Herrn Abendmahl handelt, schreibt er zuvor von beiden Vorbildern: „Unsere Väter haben alle einerlei Speise gegessen, und haben alle einen Trank getrunken, sie trunken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolget, welcher war Christus.“ Das ist uns zum Vorbilde geschehen, 1 Corinth. 10, 3. 4. 6.

 667. d) Wer der Stifter des Abendmahls sei? Dieser ist der Herr Jesus Christus gewesen. Wie aber von den Sacramenten insgemein ist angezeigt worden, daß sie Gott zum Stifter haben müssen, so ist dieses auch hier wahr, und kann Niemand etwas darinnen ordnen und setzen, oder zuthun, ohne Gott allein. Nun ist Christus der Sohn des Vaters, den wir hören sollen (Matth. 17, 5.); darum müssen wir ihn, als den lebendigen Gott, und des himmlischen Vaters Abgesandten, hören und seine Ordnung für eine göttliche Ordnung halten. Dagegen kann sich kein Mensch unterstehen, in diesem Testament des Sohnes Gottes etwas zu ändern, zuzusetzen, oder abzubrechen, und wenn der Papst sich dessen anmaßt, beweißt er sich als der Wider-Christ, weil er Christi Testament, ihm zuwider, ändert und aufhebt, welches doch kein ehrlicher Mensch dem andern zu thun pflegt. „Ein Testament wird fest durch den Tod dessen, der es gemacht hat,“ Hebr. 9, 17. „Verachtet man doch eines Menschen Testament nicht, und thut auch nichts dazu,“ Gal. 3, 15.