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 613. Die Sacramente sind gleich einem Siegel, welches Gott an sein Wort, als an einen Brief hänget, damit zu zeigen, daß das wahr sei, was er im Wort gesagt und versprochen hat. Als Gott dem Noah, ja allen lebendigen Geschöpfen die Verheißung that, es sollte keine Sündfluth mehr über die Welt kommen, da hing er alsbald an dieses Wort ein sichtbares Siegel, den Regenbogen, womit er noch täglich, wenn er ihn zeigt, uns solches gnädigen Versprechens versichert, 1 Mos. 9, 13. ff. Da Gott dem Abraham verhieß, daß seine Nachkommen auf Erden unzählig sein sollten, versiegelte er diese Verheißung mit dem äußerlichen Zeichen, daß, wie die Sterne nicht zu zählen seien, so werde auch Abrahams Samen unzählig sein, 1 Mos. 15, 5. 6. Desgleichen als der Herr mit Abraham einen Bund machte und ihm versprach, daß er sein Gott sein wollte und seines Samens nach ihm, 1 Mos. 17, 7., that er ein Siegel dazu, die Beschneidung, welche ein Zeichen des Bundes sein sollte, V. 11. So hat er auch die Heiligen der göttlichen Gnade versichert, wie in der Historie des Jonathans, 1. Samuel 14, 6., und Davids, Cap. 17, 26., zu sehen ist.

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 614. Wie nun in diesem Allen Gott den Menschen zweierlei Wort gegeben hat, eines, das man höre, das andere, das man sehe, dem Noah das Wort und den Regenbogen, dem Abraham das Wort und die Sterne, das Wort und die Beschneidung: so verspricht er im Wort, sein Leib sei für uns in den Tod gegeben, sein Blut sei für uns vergossen, und eben dieses verspricht er auch im heil. Abendmahl, wenn er uns seinen Leib und sein Blut zu essen und zu trinken darreicht, daß,