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an das Ende festbehalten.“ Wenn nun alle Gläubigen beharreten, und nicht abfallen könnten, so hätte die Beständigkeit nicht als eine nöthige, und doch an dem Menschen zweifelhafte Bedingung angezogen zu werden gebraucht;

 586. γ) weil wir ermahnt werden, fleißig zuzusehen, daß wir nicht abfallen. 1 Corinth. 9, 24.: „Laufet also, daß ihr es ergreifet.“ Cap. 10, 12.: „Wer sich lässet dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle.“ Offenb. Joh. 2, 10.: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. “ Cap. 3, 11.: „Halte, was du hast, daß Niemand deine Krone raube.“ Wie man aber Niemanden zu ermahnen braucht, das zu behalten, was zu verlieren unmöglich ist, so folgt, es sei möglich, daß ein Wiedergeborner abfalle, weil er in der h. Schrift zur Beständigkeit ermahnt wird;

 587. δ) weil Gott sein Gericht über die offenbart, welche von der Wiedergeburt abfallen. Hesek. 18, 24.: „Wo sich der Gerechte kehret von seiner Gerechtigkeit, und thut Böses, und lebet nach allen Gräueln, die ein Gottloser thut, sollte der leben? Ja, aller seiner Gerechtigkeit, die er gethan hat, soll nicht gedacht werden, sondern in seiner Uebertretung und Sünden, die er gethan hat, soll er sterben.“ Röm. 11, 20. 21.: „Du stehest durch den Glauben, sei nicht stolz, sondern fürchte dich, hat Gott der natürlichen Zweige nicht verschont, daß er vielleicht dein auch nicht verschone.“ 2 Petr. 2, 20. 21.: „So sie entflohen sind dem Unflath der Welt durch die Erkenntniß des Herrn und Heilandes Jesu Christi, werden aber wiederum in