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gleichwie die Erneuerung eines alten Hauses dreierlei mit sich bringt, nämlich: daß dieses Haus neu gewesen sei, daß es alt und baufällig geworden sei, und daß es aus dem alten Uebelstande in das vorige Ansehen gesetzt werden solle, das es, da es neu war, gehabt hat.

 Eben so wird durch des Menschen Erneuerung angedeutet, der Stand der Vollkommenheit, in dem er zuerst erschaffen worden war, von dem er abgetreten ist, und nach welchem er erneuert werden soll; der Stand der Sünden, in den er gefallen und aus dem er wieder gebracht werden soll; der Stand der Bekehrung, in welchen er durch die Erneuerung gesetzt werden soll.

 565. Die Schrift weißt uns bei der Erneuerung hin a) auf den Stand der Vollkommenheit, in welchem wir zu Gottes Ebenbild geschaffen worden sind, Col. 3, 10. „Ziehet den neuen Menschen an, der erneuert wird zu der Erkenntniß, nach dem Ebenbild, deß, der ihn geschaffen hat,“ Ephes. 4, 23. 24. „Erneuert euch im Geist eures Gemüths, und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit;“

 b) auf den Stand der Sünden, aus dem wir treten müssen, Röm. 6, 6. „Wir wissen, daß unser alter Mensch sammt Christo gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir der Sünde hinfort nicht dienen.“ 1 Cor. 5, 7. 8.: „Feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid. Lasset uns Ostern halten, nicht im alten Sauerteig der Schalkheit und Bosheit, sondern im Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit.“ Eph. 4, 22.: „Leget von euch ab