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zu seines Sohnes Hochzeit, und der Hausvater zu seinen Abendmahl die Fremdlinge, Krüppel, Lahmen und Blinden, die an den Straßen saßen, und eine solche Wohlthat nicht verdient hatten, eingeladen, Matth. 22, 9. Luc. 14, 21., also ruft, führt und kehrt Gott uns zu sich, daß wir seine Güte und Gnade genießen, da wir doch unsern Herrn und Gott nichts anders, denn ewige Verdammniß abverdienen können, nach des Apostels Ausspruch, Ephes. 2, 4. „Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebet hat, da wir todt waren in Sünden, hat er uns sammt Christo lebendig gemacht.“

 542. c) Die Menschen, die bekehrt werden. Hier sind drei Punkte zu merken: Was sie bei ihrer Bekehrung zu thun vermögen? Was sie bei ihrer Bekehrung nicht vermögen? Was von ihnen gefordert werde, daß sie zur Bekehrung tüchtig seien?

 α) Was der Mensch bei seiner Bekehrung zu thun vermöge? Diejenigen Werke, die bei der Bekehrung vorlaufen, sind zweierlei, etliche sind solche Handlungen, die vor der Bekehrung hergehen, und sind äußerlich, andere gehören wesentlich zur Bekehrung, und sind innerlich.

 543. Die äußerlichen Handlungen sind: Das Wort Gottes hören, mit Fleiß und mit den Vorsatz hören, daß man etwas daraus lernen, zum wenigsten, daß man vernehmen wolle, was das für eine Rede und Lehre sei. Beides ist mit Schriftzeugnissen und Exempeln zu beweisen.