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Verstand verfinstert und er von dem Leben entfremdet ist, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, so in ihm ist, durch die Blindheit seines Herzens, Ephes. 4, 18.; wie er durch Widerwillen, Feindschaft, Ungehorsam und Widerspenstigkeit von Gott abgewendet ist, er von Christo, als dem großen Lichte der Welt (Joh. 1, 9.) erleuchtet wird, Ephes. 5, 14., daß, da er zuvor war Finsterniß, er nun ein Licht in dem Herrn ist, V. 8., im Lichte wandelt, Joh. 12, 35. 36., die Werke des Lichts thut, Joh. 3, 21., die Werke der Finsterniß ab- und die Waffen des Lichts anleget, ehrbarlich wandelt, als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern anziehet den Herrn Jesum Christ, Röm. 13, 12. 13. Und wie er vor der Bekehrung abgewendet war, also wird er durch demüthigen Gehorsam, Unterthänigkeit, Zuversicht und Liebe zu Gott gewendet; wie er zuvor trachtete nach dem Irdischen, also trachtet er forthin nach dem Himmlischen; wie er zuvor beliebte, Böses zu thun, also hasset und fliehet er nunmehr die Sünde, liebt die erkannte Wahrheit, erfreut sich darüber in Gott, hängt ihr an und folgt, so weit möglich, nach.

 540. b) Gott, der die Bekehrung wirkt. Hiebei ist zu beachten

 α) was Gott bei des Menschen Bekehrung thue? Solches ist aus dem kund, daß Gott alles Guten Anfänger ist. Jacob. 1, 17. „Wir sind von uns selber untüchtig, auch etwas zu denken, und daß wir tüchtig sind, ist von Gott.“ 2 Corinth. 3, 5. So ist er in unsrer Bekehrung der Anfang und das Ende, und also die einzige Ursache, wie die Schrift vielfältig bezeugt. Jeremias 31, 18.