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umgeht, glaubt aber an den u. s. w.“ Da allein der Glaube und die Werke einander entgegengesetzt werden, und kein Drittes zu finden ist, das die Gerechtigkeit mit sich bringe, die Werke aber ausdrücklich ausgeschlossen werden: so bleibt fest stehen, die Gerechtigkeit komme einzig und allein aus dem Glauben.

 525. e. Die Früchte, die aus der Rechtfertigung hervorkommen, sind zweierlei:

 α) Der Friede des Gewissens, daß der Gerechtfertigte sich keines Bösen zu Gott versehen kann, und wie er zuvor in seinem Gewissen, wegen der Sünde, lauter Unfrieden hatte, so hat er jetzt, nachdem die Sünde vergeben ist, guten Frieden und Ruhe. Röm. 5, 1.: „Nachdem wir denn sind gerecht worden durch den Glauben, so haben wir Friede mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christ.“ Röm. 8, 16.: „Der heil. Geist gibt Zeugniß unserm Geiste, daß wir Gottes Kinder sind;“

 526. β) ein neuer Gehorsam, gottseliges Leben und gute Werke. Röm. 6, 11. „Haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid, und lebet Gott in Christo Jesu, unserm Herrn.“ V. 13. „Begebet euch selbst Gotte, als die aus den Todten lebendig sind, und eure Glieder Gotte zu Waffen der Gerechtigkeit.“ V. 18. „Nun ihr frei worden seid von der Sünde, seid ihr Knechte worden der Gerechtigkeit.“ V. 20. ff. „Da ihr der Sünde Knechte waret, da waret ihr frei von der Gerechtigkeit; was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? welcher ihr euch jetzt schämet, denn das Ende derselben ist der Tod. Nun ihr aber seid von der Sünde frei, und Gottes Knechte worden,