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Apostelgesch. 17, 30. legt St. Paulus den Befehl des Herrn Christi, den Aposteln gegeben, also aus: „Gott gebeut allen Menschen an allen Enden, Buße zu thun.“ Es wird demnach von der gnadenreichen Predigt das Evangelii kein Mensch ausgeschlossen;

 451. c) weil diejenigen, welche sich zum Reich Christi und zum Gebrauche seiner erworbenen Gnade nicht einfinden, darum gestraft werden, daß sie solchen Beruf nicht haben anhören wollen. Wen Gott mit höllischem Feuer und ewiger Verdammniß eben darum straft, weil er seinem Beruf nicht gehorsam gewesen ist, der muß gewißlich von Gott berufen worden sein. Nun straft Gott mit höllischem Feuer und Verdammniß die Ungläubigen eben darum, weil sie seinem Berufe nicht gehorsam gewesen sind; darum müssen die Ungläubigen von Gott gewiß berufen worden sein.

 452. Dieser Beruf der Ungläubigen kann aus vielen Schriftzeugnissen bewährt werden, Sprüchw. 1, 24 ff. „Weil ich denn rufe und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und Niemand achtet darauf, und lasset fahren allen meinen Rath, und wollt meiner Strafe nicht, so will ich auch lachen in eurem Unfall, und euer spotten, wenn da kommt, das ihr fürchtet.“ Jes. 65, 2. 5. „Ich recke meine Hand aus den ganzen Tag zu einem ungehorsamen Volk, das seinen Gedanken nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist. Solche sollen ein Rauch werden in meinem Zorn, ein Feuer, das den ganzen Tag brenne.“

 Dergleichen Aussprüche mehr sind zu lesen Jes. 66, 4. Jerem. 7, 13 ff. Insonderheit zeigen das die Parabeln, die der Herr Christus zur Erklärung dieses Werkes