Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/198

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

worden.“ Dieß geben auch seine Predigten zu erkennen, welche Matthäus in diese Summa gefaßt hat: „Thut Buße, das Himmelreich ist nahe herbei gekommen.“ Cap. 4, 17. Und er selbst zeigt seinen Jüngern an, was sie predigen sollen: „Also mußte Christus leiden u. s. w. und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“ Luc. 24, 47. Die Predigt des Herrn Christi ist also ein Beruf der Menschen zum Himmelreich, zur Buße und Vergebung der Sünden, das ist, zum Gebrauch aller der Güter, die er ihnen durch sein Blut und seinen Tod erworben hat, wie auch dasselbe durch Gleichnisse von Einladung zur königlichen Hochzeit, Matth. 22, 3., und zu dem großen Abendmahle, Luc. 14, 17., von Christo selbst erklärt wird.

.

 447. Die Apostel bezeichneten ihre Predigt mit folgenden kurzen Worten: Ich habe euch nichts verhalten, daß ich nicht verkündiget hätte allen den Rath Gottes, Apostelgesch. 20, 27. „Ich hielte mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, ohne allein Jesum Christum den Gekreuzigten.“ 1 Corinth. 2, 2. „Gott war in Christo, und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rechnet ihnen ihre Sünde nicht zu, und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Gottes Statt, denn Gott ermahnet durch uns. So bitten wir an Christus Statt, lasset euch versöhnen mit Gott. Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.“