Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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439. Der Herr Christus hat die Sache der sündhaftigen Menschen bei Gott wieder gut gemacht, so daß wir diese Wohlthat nur mit dankbarem Herzen erkennen und annehmen dürfen. Dabei nimmt sich der Herr Christus unsrer abermals getreulich an, um uns zu seinem versöhnten Vater wieder zu bringen. Um dieses aber recht zu verstehen, haben wir zu sehen 1) auf die Handlungen des Herrn Christi und 2) auf die Mittel, welche in diesem Werke gebraucht werden.
440. Dieser Handlungen sind sieben: a. der Beruf, b. die Buße, c. die Rechtfertigung, d. die Bekehrung, e. die Erneuerung, f. die Wiedergeburt, g. die Vereinigung mit Christo.
441. Der Beruf ist die erste Handlung, durch die wir aufgefordert werden, Christi Wohlthaten zu genießen. Dieser ist uns hochnöthig. Denn wenn in einem Gefängnisse viele Gefangene lägen, die allesammt losgekauft wären, es würde ihnen aber die geschehene Erlösung nicht angesagt, noch sie gerufen, auszugehen, so wäre sie ihnen nichts nütze. Eben so wäre das
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/195&oldid=- (Version vom 26.9.2016)