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daß sie nicht glauben an mich.“ Cap. 3, 18. „Wer an den Sohn nicht glaubet, der ist schon gerichtet, denn er glaubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes.“ Was haben nun die, welche verdammt werden, glauben sollen? Eben das, was St. Paulus glaubte, „Christus hat Mich geliebet, und sich selbst für Mich dargegeben,“ Gal. 2, 20. Wer das nicht glaubt, der wird um solches Unglaubens willen verdammt. Z. E. Judas ist darum verdammt, weil er nicht geglaubt hat, Christus habe sich für ihn dahingegeben. Caiphas ist verdammt, denn er hat nicht geglaubt, daß Christus sich für ihn dargegeben. Nun verdammt Gott keinen darum, daß er nicht glaubet, es sei wahr, was doch nicht wahr ist, darum folgt, dieß sei wahrhaftig wahr, Christus habe sich für Judam, Caipham, auch alle andere Ungläubige, folglich für alle Menschen dahingegeben;

 434. h. weil auch die von Christo erlöset sind, welche umkommen und ewiglich verderben. Es sind zwei Haufen der Menschen, einer der Gläubigen, von denen kein Streit ist, Christus sei gewiß für sie gestorben; der andere der Ungläubigen. Wenn nun der Sohn Gottes auch für diese gestorben ist, so folgt, er sei für alle Menschen gestorben, weil keiner ist, der nicht unter einen dieser Haufen gezählt werden müßte.

 Daß aber Christus auch für die Ungläubigen gestorben ist, ist aus folgenden Zeugnissen klar: Röm. 14, 15. „Lieber, verderbe den nicht mit deiner Speise, um welches willen Christus gestorben ist.“ 1 Corinth. 8, 11. „Es wird über deinem Erkenntniß der schwache