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95) Der am 2. August 1770 geborene Karl von Burgsdorff, der ältere Sohn Joachim von Burgsdorffs, ist näher nicht bekannt. Sein um zwei Jahre jüngerer Bruder Wilhelm, Tiecks Schul- und Universitätsfreund, war ein feingebildeter Kunst- und Literaturliebhaber. Sein Gut Ziebingen bei Frankfurt a. d. O. diente dem Dichter und seiner Familie seit Ende 1802 über fünfzehn Jahre als Zufluchtsstätte. Siehe dazu Jahrb. des deutschen Adels I, 1896, 395 f.; Köpke a. a. O. I 299–308; Herm. Hettner, Allgemeine deutsche Biographie III 617.

96) Ombre chinoise: Tiecks Pläne entschwanden wie die Bilder eines chinesischen Schattenspiels.

97) Julius Pabst (geboren am 18. Oktober 1817) war zunächst Erzieher im Hause des Herrn von Lüttichau. Seit 1852 widmete er sich in Berlin literarischen Arbeiten. Am 1. Januar 1856 wurde er als Sekretär und Dramaturg bei der Generaldirektion des Dresdener Hoftheaters angestellt. Vgl. Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten V 6 216 f.

98) In Sachsen hatte die Auflösung des „Unverstandslandtages“ im Jahre 1851 durch den sächsischen Innenminister Richard Freiherr von Friesen bei den einzelnen Parteien, der Leipziger Universität und der Presse wie ein Staatsstreich gewirkt. Vgl. Hans Beschorner, Allgemeine deutsche Biographie XXXXIX 144.

99) In Hessen wurden unter dem Direktor des Ministeriums des Innern, Reinhard Freiherr von Dalwigk, die Beamten gemaßregelt, die Untertanen bespitzelt, alle reaktionären Bestrebungen einseitig begünstigt, jede Regung eines fortschrittlichen und freien Geisteslebens dagegen unterdrückt. Siehe Wilhelm Diehl, Allgemeine deutsche Biographie XXXXVII 614.

100) Dänemark bedrückte die Schleswig-Holsteiner nach dem unglücklichen Ausgang der Erhebung der Herzogtümer durch Zwangsmaßnahmen schlimmster Art. Siehe darüber Otto Brandt, Geschichte Schleswig-Holsteins, Kiel 1925, 155.

101) Von Zaunick aus Mscr. Dresd. App. 314 Band 2 S. 157–161 in Carus, Lebenserinnerungen V 105–108 erstmalig veröffentlicht.

102) Tiecks Bruder, der anerkannt tüchtige, aber charakterschwache Bildhauer Christian Friedrich Tieck, war in seinem 75. Lebensjahre am 12. Mai 1851 in Not und Elend in Berlin gestorben. Vgl. Köpke a. a. O. II 137 und Wilhelm Bernhardi, Allgemeine deutsche Biographie XXXVIII 251. Tiecks Schwester Sophie, als romantische Dichterin nicht ganz unbekannt, war bereits am 12. Oktober 1833 in ihrem 59. Lebensjahre zu Reval einem Nervenschlag erlegen. In erster Ehe mit August Ferdinand Bernhardi, dem Jugendfreund ihres Bruders Ludwig, verheiratet, wurde sie nach erfolgter Scheidung im Jahre 1810 als Gattin des estländischen Barons Karl Gregor von Knorring ihren Brüdern mit der Zeit immer fremder. Vgl. M. Breuer, Sophie Bernhardi geb. Tieck, eine romantische Dichterin (Borna-Leipzig 1914, 1–13).

103) Über Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773–1798), Tiecks frühvollendeten Freund und Jugendgefährten, siehe Haym, Die romantische Schule 50–55; Berend a. a. O. XXI f. – Friedrich Freiherr von Hardenberg, Pseudonym Novalis (1772–1801), und Tieck schlossen im Sommer 1799 in Jena einen auf Geistesverwandtschaft gegründeten Freundschaftsbund (Haym ebenda 425–428). – Über Solger siehe Anm. 19.

104) August Wilhelm Schlegels Überlegenheit gegenüber Tieck ließ ein Freundschaftsverhältnis zwischen beiden nicht aufkommen. Friedrich Schlegel fehlte die Innerlichkeit, die Tieck von einem Freunde verlangte. Siehe darüber L. Tieck und die Brüder Schlegel. Briefe, herausgegeben von Henry Lüdeke, Frankfurt a. M. 1930, 21–25.