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ein Solostück auf der Ventiltrompete, danach ein Feldstück, ein Jagdstück, einen Tusch auf der langen Trompete blasen und zuletzt eine Probe auf der Pauke ablegen[1]. Am 24. November 1855 schreibt Kapellmeister Reißiger über den späteren Oberhoftrompeter Schückel: „Sch. hat brav geblasen und war durch Kraft, Virtuosität und musikalisch begabten Vortrag hervorragend.“ Die Generaldirektion der Kgl. musikal. Kapelle und des Hoftheaters berichtet am 6. Juni 1865 an den Oberhofmarschall von Könneritz über die Probe des Bataillons-Signalisten (Dirigent der Kapelle) Fr. Aug. Mörtzsch vom 3. Jägerbataillon: „M. ist ein musikalisch fein gebildeter Trompeter. Er ist Virtuos auf diesem Instrument. In Betreff des Pauken-Schlagens stellt er sich noch als Anfänger dar, jedoch wird er sehr bald bei seiner musikalischen Bildung die hier noch vorhandene Schwierigkeit überwinden[2]. Krebs und Rietz, Kapellmeister[3].“ Vom 1. Oktober 1880 an nahm man ältere Militärmusiker als Hoftrompeter, die ebenso wie ihre Vorgänger die Prüfung im Hoftheater zu bestehen hatten. Der letzte der Dresdner Hoftrompeter, Reinhold Burckhardt, Gren.- Reg. 101, trat am 1. Juli 1914 in seine Stellung ein.



Laufbahn.

In der Laufbahn als Musiker standen den Hoftrompetern nur zwei Wege nach aufwärts offen. Musikalisch hervorragend befähigte konnten, nachdem man am Theater und in der Kapelle besondere Trompeter anzustellen beschlossen hatte (1816), Kammertrompeter werden. Johann George Klemm, erst Trompeter beim Garde du Corps, dann kommandiert zur Assistenz bei den Hoftrompetern, 1793–1815 Hoftrompeter, wurde als Kammertrompeter angestellt, bewarb sich 1823 um die Stelle des Oberhoftrompeters. An anderen Höfen, z. B. Weißenfels, hatte man schon in früheren Zeiten eine Trennung zwischen Hof- und Kammertrompetern eintreten lassen. Am Dresdner Hofe versahen die Hoftrompeter alle musikalischen Dienste als Bläser in Theater, Kapelle und Kirche. Da unser Hoftrompeterkorps rechtlich das vornehmste im Reiche war, so werden seine Mitglieder sicher auch musikalisch aufs beste ausgebildet gewesen sein. – Die höchste Stellung, welche ein Hoftrompeter erreichen konnte, war die des Oberhoftrompeters. Mit dieser waren besondere Rechte und Pflichten verbunden. Der Dresdner Oberhoftrompeter


  1. Kgl. Oberhofmarschallamt. Acta, die Hoftrompeter betr. Lit. K. Cap. XII. Nr. 19. Vol. 3.
  2. Mein Vater übte zu Hause auf zwei Stühlen mit neueingezogenem Rohrgeflecht und erwarb sich dadurch bald die nötige Fertigkeit der Handgelenke.
  3. Kgl. Oberhofmarschallamt. Acta, die Hoftrompeter betr. Lit K. Cap. XII. Nr. 19. Vol. 3.