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fis, g. Das große D trug den Namen „Flattergrob“, das kleine d hieß „Grobstimme“, das kleine a „Faulstimme“, das „Mittelstimme“, die eingestrichnen Töne fis, a und bezeichnete man als „Prinzipal-Stimme“ und endlich die darüberliegenden als „Clarino“[1]. Im 18. Jahrhundert ging man zur Es-Stimmung über und hat sie bis zur Jetztzeit beibehalten. Die Es-Trompete ist 2,06 m lang, hat einen Seelendurchmesser von 1,2 cm und erweitert sich zu einer Stürze von 11,5 cm Durchmesser und 36 cm Umfang. Gewöhnlich wurden die Instrumente aus Messing angefertigt, doch waren auch solche aus Silber im Gebrauch. Unsre Hoftrompeter benutzten silberne Es-Trompeten, die im Jahre 1745 angefertigt worden sind. Veranlassung dazu gab entweder das Ordensfest vom Weißen Adler, das zum Namenstag des Königs Friedrich August am 3. August in Großsedlitz gefeiert wurde, oder der 50. Geburtstag desselben am 7. Oktober d. J., an dem die Oper Arminio von Hasse zum ersten Male aufgeführt wurde. Nach anderer Überlieferung sollen bereits am 2. September 1719, am Tage der Einholung der Kurprinzessin Erzherzogin Maria Josepha, silberne Trompeten im Gebrauch gewesen sein. Knauf und Stürze tragen stilisierte Blätter und Köpfe mit römischen Helmen als Verzierungen. Banderolen in den polnischen Farben, blau und silbern, erhöhen den prunkvollen Eindruck der Instrumente, welche in jeder Hinsicht Meisterstücke ihrer Art sind. Elf Stück befinden sich in dem Besitz des Königlichen Hofmarschallamtes, fünf davon sind im Gebrauch, sechs werden in der Silberkammer aufbewahrt. Zum Wettinjubiläum 1889 sind fünf neu vorgerichtet und am Ansatzstück, am Knauf und an der Stürze vergoldet worden. Um sie leichter befördern zu können, sind sie zum Auseinandernehmen eingerichtet[2]. Das Metall ist nach der Beschaumarke 13lötiges Silber. –

Außer auf ihrem eigentlichen Instrumente übten die Hoftrompeter des 18. Jahrhunderts und später ihre musikalische Kunst auch noch auf anderen aus, auf verschiedenen Blas-, Streichinstrumenten und auch auf dem Klavier (Spinett). Als am Anfang des 19. Jahrhunderts Maschinentrompeten (mit Ventilen) in Gebrauch kamen[3], erhielten die Hoftrompeter zwei Stück zur Benutzung bei Kirchen-, Opern- und Hofmusiken. Im Jahre 1830, Januar, wurden diese alten durch zwei neue ersetzt. Sie wurden vom „musikalischen Instrumentenmacher“ Gottfried Kersten für


  1. Joh. Gottfried Walther, Musicalisches Lexicon, 1732, Tab. VIII, Fig. 13. Joh. Lorenz Albrecht, Gründliche Anleitung in den Anfangslehren der Tonkunst . . ., 1761, S. 112. Clarino.
  2. Der Verfertiger ist der Dresdner Silber- und Goldschmied C. G. Ingermann (gest. 1771). Der Preis eines Instrumentes soll 100 Taler gewesen sein.
  3. Zeitschrift für Instrumentenbau, XXX. Band. 1909/10. P. E. Richter: „Eine zweiventilige Trompete aus dem Jahre 1806 . . .“