diverse: Musik im alten Dresden | |
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die Form eines Fragezeichens, das konische Rohr bestand aus mehreren Stücken, endete in einer tellerförmigen, mit Buckeln verzierten Schallöffnung und bestand aus Bronze.) Nach dem Jahre 1000 treten noch auf: der gerade und krumme Zink, mit Tonlöchern versehene Holzhörner, ein Tubeninstrument (trumba), die Busine, verschiedene Pfeifenarten: die Schnabelflöte, die Doppelflöte und die Syrinx oder Panspfeife. Am Ende des 12. Jahrhunderts und später kommen in Gebrauch die aus dem Orient stammenden Instrumente: die Querflöte, die Schalmei, der Dudelsack und eine Abart desselben, das Platerspiel, welches aber schon im 16. Jahrhundert in Vergessenheit geraten zu sein scheint, denn Praetorius[1] kennt es nicht mehr. Die Trumba war aus Metalllegierungen von Zinn, Messing, Kupfer hergestellt und hatte eine ähnlich konische Gestalt wie die römische Tuba. Die Länge und Weite der Röhre konnte verschieden sein. Nur die tiefen Naturtöne dürften bei der weiten Mensur angesprochen haben. Das der Trompete ähnlichste Instrument des Mittelalters war die „Busine“, welche wahrscheinlich auch dem Orient entstammte. Sie bestand aus einem engen Rohre, weitete sich gegen das Ende und trug einen Schallbecher. Den Miniaturbildern nach wurde sie aus Messing hergestellt. Die Busine klang bei ihrer engen Mensur hell und frisch, gab bei kunstmäßigem Blasen die hohen Obertöne her, und es war möglich, mit ihr längere Motive oder anspruchslose Melodien zu bilden. Der Ton war schmetternd, ein Beweis, daß die Wandungen des Instruments dünn und elastisch waren und beim Blasen mitschwangen. In zahlreichen, mittelalterlichen Dichtungen wird ihr Gebrauch erwähnt und ihr Ton gerühmt, z. B. im Lichtenstein (Frauendienst), Willehalm, Lohengrin, Parzival, Rosengarten, Nibelungenlied, Kudrun, Chanson Roland, Wigalois, bei Gui de Bourgogne, Guillaume d’Orange und in der Braunschweiger Reimchronik. Die Busine war von ihrer Einführung an ein bevorzugtes Instrument, denn sie war einer starken Fortentwicklung fähig und führte in ihrer weiteren Fortbildung ebenso zum Horn wie zur Trompete und Posaune. Die Instrumente wurden allein, im Duo, aber auch im Verein mit anderen gespielt, so mit der Schalmei oder Flöte, mit der Trumba oder dem Horn, vor allen Dingen zusammen mit der „rottumbe“, der im Mittelalter so beliebten Trommel, und mit dem Tympanum, der Pauke. Die „Businaere“ gehörten zum Gefolge der Ritter, sie bliesen bei deren Auszügen einen Marsch: ein reisenot, oder bei den Turnieren und anderen Festlichkeiten. „Min busûner, die bliesen do mit kunst ein reisenot vil ho“ (Lichtenstein). „Nach den selben reit pusûner, der man och bedarf“ (Parzival)[2]. Die Businen trugen mit Wappen
diverse: Musik im alten Dresden. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1921, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/42&oldid=- (Version vom 24.6.2024)