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Erst im Jahre 1735 hatte der Bittsteller wenigstens die Genugtuung[WS 1], daß ihm durch Königliches Reskript vom 17. September das Prädikat Kirchenkomponist zuerkannt wurde[1]. Freilich ohne die Gehaltszulage, die dem gleichzeitig als solchen angestellten bis dahin kurprinzlichen Waldhornisten Tobias Butz bewilligt wurde, ihm aber erst im nächsten Jahre auf nochmalige Bitten und Vorstellungen hin. Sein Jahresgehalt erhöhte sich damit auf 800 Taler, d. h. auf eine im Vergleich mit der damaligen Bezahlung vieler Virtuosen der Kapelle (1200 Taler) bescheidene Summe. Anscheinend nur seinem Dienst und seinem Schaffen lebte der Meister, den seine Zeitgenossen nach Fürstenau als verschlossenen bigotten Katholiken schildern, dabei aber als ordentlichem, stillem und bescheidenem Mann die größte Achtung zollen, unbeweibt, bis er am 23. Dezember 1745 an der Wassersucht starb, also just in der Zeit, in der nach der Kesselsdorfer Schlacht (15. Dezember) Friedrich der Große mit seinen Preußen Dresden besetzt hatte. Zuletzt gewohnt hatte er laut Kirchenzettel „in Herrn (Täschnermeister) Fladens Hause in der Kleinen Brüdergasse“, das 1767 in den Besitz des Hofes überging und, nach dem Brand des Nebenhauses (1849 oder 1850) mit dem Prinzenpalais vereinigt, an die kleine zum Taschenberg führende Gasse zu stehen kam. Die Beerdigung Zelenkas fand am 24. Dezember auf dem im Jahre 1721 in Neu-Ostra angelegten, jetzt dem Stadtkrankenhaus gegenüberliegenden inneren katholischen Friedhof statt. Damals war es das Brühlsche Garten-, spätere Marcolinische Palais, das auf diesen herniederschaute. –

Die Kirchenwerke Zelenkas, der am Hofe zum mindesten anfänglich an der Kurprinzessin Maria Josepha[2] eine getreue und gnädige Beschützerin gehabt zu haben scheint, zählt Fürstenau auf und hebt mit Recht rühmend unter ihnen hervor ein düsteres Miserere (komponiert 1722), für den Aschermittwoch bestimmt, die Responsorien für die Exequien Augusts des Starken (7. April 1733)[3], sowie die Lamentationen[4] und Responsorien für die Karwoche (1722). Die letzteren, die schon in G. Ph. Telemann einen Schätzer fanden, verschwanden übrigens nicht, wie Rochlitz glaubte feststellen zu müssen, mit dem Tode ihres Schöpfers, wurden vielmehr wenigstens bis 1763 noch gesungen. Von den Messen, deren Fürstenau 15 und 3 Requiems zählt, sei u. a. auf die auch von Karl Pembaur


  1. Vor ihm hatte es 1711–16 der Organist P. Cosmorsky geführt.
  2. Auf ihre Veranlassung hin erfolgte mit dem Ankauf der musikalischen Hinterlassenschaft eines Volumier, Heinichen, Pisendel, Ristori u. a. m. auch derjenigen Zelenkas, und damit wurde der Grundstock gelegt zu den reichen Schätzen, die das Musikarchiv der katholischen Hofkirche barg und die heute die Landesbibliothek besitzt.
  3. Diese Abbildung des Castrum doloris in der katholischen Hofkapelle s. II. Band der B. M. Lindauschen Geschichte Dresdens. (S. 448–49).
  4. Daraus Altsolo mit Orgel „Jerusalem, o wende dich“ bei Herm. Beyer & Söhne in Langensalza, ebenda Weihnachtsgesang für 3 Solo- oder Chorstimmen (Sopran und Alt).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Genugtung