diverse: Musik im alten Dresden | |
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und wehrhafft zu machen, wie denn auch deßhalber die annoch rückständigen Funffzig Thaler Lehrgeld mir vollends ausgezahlet worden. Solchemnach habe zu gehorsamster Folge dem allergnädigst verliehenen Kaiserl. und Reichs-Privilegio gemäß, heute unten gesetzten Dato in Gegenwart und Beyseyn zu Ende unterschriebenen Herren Ober- auch Hof- und Feld-Trompeter und Heer-Paucker mehrbesagtem Büttner von seinen Lehrjahren im Nahmen Gottes los gesaget, und frey gesprochen, dabey auch demselben zugleich mit untersaget, daß, vermöge der Kaiserl. allergnädigst confirmirten höchstlöbl. Ordnung und Privilegii, er keinesweges befugt seyn soll, nach geschehenen seinen Freysprechen unter[WS 1] Sieben Jahren, ob er auch schon seine ordentlichen Feld-Züge gethan, und deßen genugsamen Beweiß vorzulegen hätte, einigen Discipul zu lernen, auch, daß er sich künfftig wie einen Ehrliebenden Trompeter eignet und gebühret aufführen solle. Welchen allem er gebührend nachzuleben vermittelst von sich gegebenen Handschlages angelobet und versprochen. Darauf habe ich ihn in seine Profession eingesetzet, und gewöhnlichermaßen die Trompete und den Degen übergeben und wehrhafft gemacht. Und gelanget demnach an alle und jede, weß Standes, Dignitaet und Würden die seynd, sonderlich die der Adel- und Ritterlichen freyen Kunst der Trompeten und Heer-Paucken zugethan, mein respective, unterthänig Dienst- und freundliches Bitten, Sie wollen diesem Testimonio vollkommenen Glauben zustellen, und oftgedachtem Büttner vor einen ehrlichen Trompeter achten und halten, selbigen auch zu Wasser und zu Lande, auf Paeße und Clausen frey und ungehindert paß- und repaßiren zu laßen, Ihme auch alle Gnade und Beförderung erweisen. Dieses wird er mit geziemenden Danck erkennen, ich aber bin es in dergleichen und andern Begebenheiten nach Vermögen zu erwiedern lebenslang gefließen. Zu mehrer Uhrkund habe ich dieses, und nebst mir andere Herren Ober auch Hof- und Feld-Trompeter und Heer-Paucker eigenhändig unterschrieben und besiegelt; So geschehen und geben zu Dreßden am 30. Jannarii nach Unsers Heylandes und Seeligmachers Gnadenreichen Geburth im Ein Tausend Sieben Hundert und Fünffund Sechzigsten Jahre.
Sig.:
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: nuter
diverse: Musik im alten Dresden. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1921, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/100&oldid=- (Version vom 24.7.2024)