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Kleinnaundorf gab keinen Dezem, war überhaupt von kirchlichen Abgaben befreit. Zur Predigt waren die Bewohner bis 1578 in die St. Bartholomäuskapelle der Vorstadt von Dresden gewiesen.

Kleinpestitz wird von Meitzen (Anl. 128) behandelt. Parzelle 48, die am weitesten westlich gelegen ist, wurde nach Angabe des Gemeindevorstands Herrnsdorf um 1860 an den Mühlenbesitzer Bienert in Plauen verkauft. Bei Anlage einer Sandgrube auf dieser Parzelle fand sich ein Urnenfeld (Isis, Sitz. 1904, 9).

Kleinzschachwitz. Über vorgeschichtliche Funde daselbst vgl. Isis, Sitz. 1899, 22; 1901, 7.

Kolzscha. Der Ort wird 1288 zuerst genannt. 1547 bestand er aus einem Lehengut, 2 Sitzgärten, 2 Voll- und 2 Halbhufengütern; 1711 dagegen waren in dem zu Bärenklause umgetauften Ort (Golizscha sonst Bärenklause genannt [Heydenreich, S. 46]) 1 Rittergut, 6 Dreschergärten und 1 Häusler (Erbregister des Ritterguts Bärenklause im Gemeindearchiv zu Golberode).

Laubegast. Über einen großen Metallfund aus der Bronzezeit vgl. Isis, Sitz. 1896, 21. Aus der Nähe der Fundstelle stammen andere Funde.

Leubnitz. Das Kirchspiel umfaßte 1539 Leubnitz, Reick, Sedlitz, Lockwitz, Sobrigau, Gaustritz, Golberode, Goppeln, Eutschütz, Rosentitz, Gostritz, Kauscha, Nickern (H St A. loc. 10599, Visitationsakten). Ein besonderer Getreidezins, den die Bauern leisten müssen, findet im Erbbuch 1547 folgende Erklärung: Solch Getreide zeigen sie an, daß sie es derwegen geben müssen, daß dieses Dorf vorzeiten im Kriege soll erkauft sein worden von den Herren, damit es nicht verbrannt (vielleicht liegt Wachgetreide hier zugrunde).

Leuteritz. Auf die Flur ist bereits bei Gohlis hingewiesen worden. Der Ort schmiegt sich als kleiner Rundling an eine Schlucht, welche bei Regenwetter das Lieschkenwasser durchströmt. Um das Dorf liegen mehrere große Flurstücke, denen sich Flurteile, welche von späteren Rodungen herrühren, anschließen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Flur Leuteritz eine Neugründung des 11. Jahrhunderts darstellt, die Namensform spricht dafür.

Lipen. Die Flur des wüsten Dorfs Lipen lag zwischen Prohlis, Niedersedlitz, Leuben, Reick und Dobritz. Der Umfang der Flur war bedeutend. (Ger.-B. des Religionsamts von 1531