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ofem brysen“ (es dürfte darunter eines der Felder der Wüstung Franken zu verstehen sein, da Brösgen [im 15. Jahrhundert als bresen bezeugt] dieselbe Namensform ist und vielleicht die ganze Talgegend „im Briesen“ genannt worden ist), das Holz „uffm kheyl“ (die Keilchen), das Feld „uffm Schmallen veilde“, das Feld „im Eichpusch“, das Velt uff der brantheyde“ (Brandheidefeld) und das „velt off der thellicke“ (die Dilke). Wie man sieht, ist die Flureinteilung im 16. Jahrhundert dieselbe wie heute (Gerichtsbuch von 1550 – 71, Bl. 345). Es folgt noch Holz „im Heselich“ und Rodeland. Einen Teil der Flur nimmt heute das Tal jenseits des Zughübels ein. Das Flurbuch von 1835 nennt dort die „Frankenstriche“ und den „Frankenbusch“, ebenso heißt der hier anstoßende Teil der Flur Possendorf der „Franken“. Der Sage nach hat hier ein untergegangenes Dorf, „Franken“ genannt, gelegen. Noch heute heißt es, um Mitternacht sei es am Frankenbusch, wo das Dorf gelegen haben soll, nicht geheuer, am Frankenbusch spuke es; die Sage erzählt: „sie dreschen dort nachts“!

Goppeln gibt Laubgeld von Feuerstätten. Der Weg vom Dorfe nach Leubnitz scheidet die Hufen des Dorfes Goppeln von der Flur des Vorwerks.

Gorbitz. Südlich vom Ort ist ein Fund der älteren Bronzezeit gemacht worden (Fundkarte des Herrn Geh. Baurat Wiechel). Es ist dies die bisher entlegenste Fundstelle südlich von Briesnitz.

Gostritz. Zu Gostritz wurde nach dem Erbbuch des Amts Dresden 1547 „Wach- oder Heerfahrtgeld“ von den Hüfnern gezahlt.

Gruna bei Striesen. Die Flur ist außerordentlich zerrissen und legt Zeugnis davon ab, wie Fluren aus einzelnen Blöcken bestehen können. Dr. Beschorner hat nachgewiesen, daß die Wüstung Praschitz im nördlichen Teil der Flur Gruna zu suchen ist. (Dresdner Anzeiger v. 19. Dezember 1906, S. 7.) Vielleicht läßt sich die Lage noch genauer bestimmen. Zwischen Tolkewitz und Striesen lag das Tännicht „uffm Ötz“, das im 16. Jahrhundert mehrfach genannt wird (R A: A XV b, 56a, Bl. 6b ein Tännicht uffm Oetz zwischen Tolkewitz und Striesen. – Ferner Ger.-B. des Religionsamts 1531 (Dresden), Bl. 48: ein Stück Holz, der Ötsch genannt). Dieser Name dürfte doch vor 1316 entstanden sein.