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im rechtsufrigen Dresden aufgehört; die Dungstoffe der Stadt kamen nicht mehr den Feldern der Bürger, sondern den Fluren von Neudorf, Pieschen und Trachau, zum Teil auch Mickten und Übigau zugute; Kaditz lag zu abseits, um die Gelegenheit so wahrnehmen zu können wie die übrigen Dörfer. Von Zeit zu Zeit wurde es durch Elbschlamm, den die Hochfluten absetzten, unterstützt. Zum Teil wurde der Schlamm, der sich in den Buhnen der Elbufer absetzte, geradezu als Dünger vom Amte, dem die alten Heger gehörten, verpachtet[1].

Als das 19. Jahrhundert auch für Kaditz eine intensivere Wirtschaft ermöglichte, stand das Dorf vor der Frage, wie es die Absatzmöglichkeiten, welche die nahe Stadt bot, ausnützen wolle. Die schweren Zeiten, welche die sächsische Landwirtschaft in den 1870er Jahren zu überwinden hatte, wurden Kaditz durch diese Nachbarschaft und durch die Möglichkeit stärkerer Viehhaltung oder lebhaften Gartenbaus erleichtert. Kaditz hat sich für Gartenbau entschieden, seine Höfe sind heute Mitbewerber für die Gärtnereien, die ihre Waren in Dresden absetzen. Die Gärtnerei ermöglicht es, die Höfe, selbst wenn ein Teil des Landes veräußert wird, weiter zu bewirtschaften. Die Milchwirtschaft tritt in Kaditz zurück, der Bestand an Rindvieh, der 1834: 258 Stück, 1840: 267, 1847: 295, 1855: 286, 1861: 311, 1867: 285 und 1873: 287 Stück betrug, ging in der Neuzeit bedeutend zurück, 1900 betrug er nur 181 Stück[2]. Die Schafzucht scheint in der Kirchfahrt schon im 16. Jahrhundert aufgehört zu haben, die Feldausnützung scheuchte hier, wie überall, wo eine entwickelte Ackerwirtschaft bestand, die nachteilige Schafhutung zurück.

In seinem überwiegenden Teil hat sich das Dorf als rein landwirtschaftliche Gemeinde bis in die jüngste Zeit erhalten. Als 1889 die achthundertjährige Wettin-Jubelfeier alle Gaue des sächsischen Landes im Wetteifer, ein Bild ihres Lebens zu entfalten, vereinigte, da zeigte das Meißnerland einen Erntewagen von Kaditz im Festzug als Zeugnis seiner Landwirtschaft. In seinem Innern bietet das Dorf noch heute das alte Bild, wie es im wesentlichen bereits zu Ende des 16. Jahrhunderts bestanden hat.


  1. Beispiele im Handelsb. A. D.
  2. Zeitschrift des Sachs. Statistischen Landesamts 1901.