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Thrusden. Bei stark abweichenden Namensformen wie den letzten beiden habe ich den betreffenden Studierenden nur dann aufgenommen, wenn seine Zugehörigkeit zu einer Dresdner Familie anderweit festzustellen war. Formen wie Dreisen, Treysen oder Driesen, die namentlich in den Matrikeln von Marburg und Frankfurt auftreten, wurden als unbeachtlich von vornherein ausgeschieden, da es sich hier wohl niemals um Dresden, sondern vielmehr um Dreis im Trierschen, Dreisen in der Pfalz, Treis an der Mosel und in Oberhessen, Treysa in Hessen-Nassau oder um Driesen an der Netze handelt. Wo Zweifel vermutlich unbegründet, aber doch nicht völlig ausgeschlossen waren, habe ich die Heimatsbezeichnung in der Originalschreibung hinter dem Personennamen beigefügt.

Ebenso stark wie die Schreibung des Ortsnamens Dresden schwankt auch die der Familiennamen. Der Name des Studierenden wurde in der Regel durch den Rektor in die Matrikel eingetragen, und zwar nicht auf Grund schriftlicher Unterlagen amtlichen Charakters, sondern lediglich nach der mündlichen Aussage des Aufzunehmenden. Daß dabei zahlreiche Mißverständnisse vorkommen konnten, hervorgerufen durch undeutliche oder mundartlich gefärbte Aussprache, Schwerhörigkeit oder andere Zufälligkeiten, leuchtet ohne weiteres ein. Auch ist die Schrift der Rektoren oft so schwierig zu entziffern, daß viele Lesefehler in den Drucken als sehr wahrscheinlich angenommen werden müssen. So war bei der Zusammenstellung des vorliegenden Verzeichnisses der Kombination von vornherein ein weiter Spielraum eröffnet, aber auch die Möglichkeit zahlreicher Irrtümer gegeben.

Im ganzen ließen sich bis zum Ende des 17. Jahrhunderts 916 Dresdner Studenten ermitteln. Ihre Zahl dürfte sich etwa um das Doppelte erhöhen, wenn erst alle Universitätsmatrikeln, namentlich die der beiden am nächsten gelegenen und naturgemäß am stärksten besuchten kursächsischen Landeshochschulen Leipzig und Wittenberg, vollständig gedruckt sein werden. Bei etwa 540 Studierenden gelang es, vereinzelte oder zusammenhängende biographische Notizen meist auf Grund des reichen Materials beizubringen, das die im Entstehen begriffene „Bibliographie der sächsischen Geschichte“ bietet. Über die Lebensverhältnisse der übrigen konnte bisher nichts ermittelt werden. Neben einer Menge Unbekannter finden sich auch manche in der Ortsgeschichte oder selbst in der Geschichte der Wissenschaften

Empfohlene Zitierweise:
Viktor Hantzsch: Dresdner auf Universitäten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Dresden 1906, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft19VereinGeschichteDresden1906.pdf/10&oldid=- (Version vom 20.11.2023)