Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/97

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

am Landgraben sich hinzog. Dieser findet sich unter dem Namen der Alte Graben bereits auf dem Plane von 1575 eingezeichnet. Er diente zur Abführung des Regenwassers von den Feldern der südöstlich von Dresden gelegenen Dörfer, durchzog die Fluren von Seidnitz, Reick, Gruna, Striesen und endete an der Elbe nahe dem Ausgange der jetzigen Gerichtsstraße. Später legte man noch einen anderen Arm des Landgrabens an, der, östlich von Altgruna abzweigend, zwischen der heutigen Lauensteiner- und Voglerstraße Striesen und weiterhin Neugruna durchziehend, auf Blasewitzer Gebiet auch bis in die Elbe führt. Der ältere westliche Arm trägt die Bezeichnung der Alte Landgraben, während der später entstandene östliche nur der Landgraben heißt.

Landhausgäßchen, von der Moritzstraße nach dem Hofe des Landhauses, im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts angelegt, hieß erst Neue Landhausgasse, seit 1840 Landhausgäßchen; es verschwand bei Anlegung der König Johann-Straße im Jahre 1886.

Landhausstraße, 1388 als platea Pirnensis, 1391 als Pyrnissche gasse, 1410 als Pirnergasse erwähnt, hieß später Pirnische oder Pirnaische Gasse, von 1840 an Innere Pirnaische Gasse, weil sie, innerhalb der Stadtmauer liegend, nach dem 1820 abgebrochenen Pirnaischen Tore führte. 1859 erhielt sie ihre heutige Benennung nach dem an ihr 1774-1775 aufgeführten Landhause.

Lange Gasse s. Zinzendorfstraße
Lange Straße
– (Naußlitz), seit 1898, nur zum Teil ausgebaut, führt ihren Namen wegen ihrer Länge.

Langebrücker Straße hieß seit dem Mittelalter bis in das 17. Jahrhundert die über Langebrück führende heutige Königsbrücker Straße (s. diese); seit 1859 bezeichnet der Name eine von ihr nach Westen abgehende Nebenstraße.

Lannerstraße (Strehlen), seit 1892, benannt nach dem Tanzkomponisten Joseph Lanner, geb. den 11. April 1801 zu Wien, gest. den 14. April 1843 zu Oberdöbling bei Wien.

Laubegaster Straße (Seidnitz), hieß seit 1876 Schulstraße, weil sie bei dem in jenem Jahre bezogenen Schulgebäude vorüberführt; seit 1904 ist sie nach dem nahen Elbdorfe Laubegast benannt.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/97&oldid=- (Version vom 6.12.2022)