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im Betrage von nahezu 1 Million Mark zu gemeinnützigen und wohltätigen Zwecken um unsere Stadt verdient gemacht hat.

Kressengäßlein, Kressensack s. Rathhausgäßchen.

Kreutzerstraße, benannt seit 1880 nach dem Komponisten Konradin Kreutzer, geb. den 22. November 1780 in der Thalmühle bei Meßkirch in Baden, gest. den 14. Dezember 1849 als Theaterkapellmeister in Riga.

Kreuzgäßlein s. Pfarrgasse.

Kreuzgasse s. Kreuzstraße.

An der Kreuzkirche. Dieses Gotteshaus, wohl bald nach Erbauung der Stadt errichtet und dem heiligen Nikolaus geweiht, hieß zuerst Nikolauskirche. An sie baute man noch im 13. Jahrhundert zur Aufbewahrung eines angeblich vom Kreuze Christi herrührenden Splitters eine Kapelle an, deren Name Kreuzkapelle nach und nach auf die ganze Kirche überging. Beim Stadtbrande 1491 wurde sie fast völlig zerstört, ebenso 1760 bei der Beschießung der Stadt. 1897 brannte sie ganz aus, war aber nach drei Jahren wieder hergestellt. – Schon in früher Zeit haben an der Kreuzkirche Häuser gestanden. Erwähnt werden 1425 ein „huß hinder des heiligen Crucis cappellen“, 1567 „almosenhaus uff dem Creuczkirchhoff“ und 1577 „bei der Creutzkirchen“. Später gebrauchte man für die das Gotteshaus umgebenden Gebäude mehrere Bezeichnungen. So benannte man bis ins 19. Jahrhundert hinein die Häuser zwischen dem Altmarkt und der Weißen Gasse und die zwischen der Schulgasse und der Pfarrgasse als An der Kreuzkirche, dagegen die zwischen der Kreuzgasse und der Schulgasse stehenden Gebäude als Hinter der Kreuzkirche gelegen. Den kurzen Straßenteil von der Schulgasse nach dem ehemals Hupmannschen, jetzigen Stadthause nannte man anfangs Am Marstall, weil dort im Mittelalter der städtische Marstall stand. Nach dessen Verlegung befand sich dort von 1746 bis 1838 das Maternihospital, weshalb die Gegend damals Am Maternispitale hieß. Da die Straße nach hinten keinen Ausgang hat, wurde sie vereinzelt auch als Im Sacke hinter der Kreuzkirche bezeichnet. Seit 1840 gibt es für alle die Kirche umgebenden Gebäude nur die Bezeichnung An der Kreuzkirche.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/94&oldid=- (Version vom 6.12.2022)