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der 1830er Jahre hieß der östliche, zwischen der Ritterstraße und den damals noch vorhandenen Provianthäusern gelegene Teil der Breiten Gasse vorübergehend Hinter den Kasernen; 1840 wurde dem ganzen Straßenzuge vom Neustädter Markte bis an die Magazinstraße die Benennung Kasernenstraße beigelegt, weil er an dem Südflügel der 1732–1734 erbauten Kasernen entlangführte. Seit 1877 von den Truppen verlassen, wurden diese Kasernen in den Jahren 1891–1896 abgebrochen.

– s. Hospitalstraße.

Katechetenstraße, ursprünglich eine Sackgasse, die deswegen bei den Droschkenkutschern Im Loche hieß. Bis 1889 wurden die wenigen an ihr stehenden Häuser dem Johannisplatze, der späteren Johann Georgen-Allee zugerechnet. Seit 1890 trägt die Straße ihren heutigen Namen, weil sie nach dem an der Pirnaischen Straße gelegenen Katechetenhause führte. In diesem Hause wohnte bis 1883 u. a. der Diakonus der Frauenkirche, der seit 1720 der Katechet hieß, weil er nach gehaltener Mittagspredigt über diese mit seinen Zuhörern katechisieren mußte, „damit auch diejenigen, so ein kurzes Gedächtniß haben, etwas behalten“. 1898 wurde das Katechetenhaus abgebrochen und dadurch der nach ihm benannten Straße der bisher fehlende Ausgang nach der Pirnaischen Straße geschaffen.

Katharinenstraße, seit 1842 benannt nach Katharina, der Gemahlin Herzog Heinrichs des Frommen, die 1477 geboren war und den 6. Juni 1561 starb.

Kaulbachstraße, seit 1874, benannt nach dem Maler Wilhelm von Kaulbach, geb. den 15. Oktober 1805 zu Arolsen, gest. den 7. April 1874 in München.

Kellstraße, hieß anfangs im Volksmunde wegen ihrer Richtung nach dem Postgebäude am Zentral-Güterbahnhofe Poststraße, und wurde 1896 benannt nach dem Geh. Finanzrat Karl Hermann Kell, dem Erbauer der Elstertalbrücke bei Jocketa (geb. den 2. Januar 1820 zu Pappendorf bei Hainichen, gest. den 26. März 1888 in Dresden).

Kesselsdorfer Straße war seit 1898 die Benennung für eine kleine Parallelstraße zur Wilsdruffer Straße in Vorstadt Löbtau. Sie wurde 1904 zusammen mit der Schulstraße in Vorstadt Naußlitz Grillenburger Straße benannt (s. diese) und gleichzeitig

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/87&oldid=- (Version vom 2.12.2022)