Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/57

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Rosmaringasse geschlagen hatte, 1862 abermals mit der Mittlen Frauengasse vereinigt und zugleich dem Straßentrakt die Benennung Frauenstraße beigelegt.

Freiberger Platz. Dieser war ursprünglich ein See, der, als er an Umfang abgenommen hatte, die Pfützen (1518 Phfützen, 1563 Pfutzenn), später, da die umwohnenden Leute ihre Gänse und Enten dorthin gehen ließen, die Entenpfütze (1601) genannt wurde. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war von dem ehemaligen See nur ein schmales, kaum noch fließendes Gewässer übrig, das tiefer lag als die Schleuse und namentlich im Sommer die Luft verpestete. Um 1830 wurde endlich der den Platz durchziehende Entenpfützenkanal durch Anlegung einer Straßenschleuse beseitigt. Der nicht mehr passende Name Entenpfütze, für den der Volksmund zuweilen auch die Bezeichnung Entenpfützengasse gebrauchte, wurde nun durch die Benennung Freiberger Platz ersetzt, weil er am Anfange der Freiberger Straße liegt.

Vor dem Freiberger Schlage s. Freiberger Straße, Am Weißeritzmühlgraben.

Freiberger Straße, ursprünglich das Anfangsstück der alten, von Dresden nach Freiberg führenden Landstraße, die 1564 als Freibergische strassen, 1582 als Freybergische gaß erwähnt wird. Auf sie bezieht sich wohl auch der um 1555 mehrfach vorkommende Name Schindergasse, denn an ihr lag seit alter Zeit bis 1856 die Scharfrichterei. Während dem innern, am Freiberger Platze beginnenden Teile der Straße dauernd der Name Freiberger Straße verblieb, nannte man das außerhalb des Schlages gelegene und bis an das Flurgebiet von Löbtau reichende Stück Vor dem Freiberger Schlage. 1840 erhielt dieser Teil, weil die Straße auch nach dem Städtchen Tharandt führt, die Benennung Tharandter Straße; vom Jahre 1871 an heißt er aber ebenfalls Freiberger Straße. Die auf Löbtauer Flurgebiet liegende Fortsetzung dieser Straße von der Stadtgrenze bis an die Weißeritzbrücke wurde im Anschluß an die Dresdner Tharandter Straße vor deren Umnennung 1871 auch mit diesem Namen belegt; seit 1904 führt sie die Benennung Freiberger Straße.

Freiligrathstraße (Cotta), seit 1904 so benannt nach dem Dichter Ferdinand Freiligrath, geb. den 17. Juni 1810 zu Detmold,


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/57&oldid=- (Version vom 9.12.2022)