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man die aus den Ämtern für die Hofhaltung eingelieferten Fische aufbewahrte. Die Gebäude wurden 1864 abgebrochen und ihr Areal verkauft.

Fischhofplatz, der Dorfplatz des bereits 1411 erwähnten Dorfes Fischersdorf, das auf Ansuchen des Rates durch Begnadigungsbrief vom 18. August 1550 mit Dresden vereinigt und dadurch ein Teil der Vorstadt geworden war, aber seinen Namen bis 1855 behielt. Seit diesem Jahre heißt der Platz Fischhofplatz, sowohl wegen des früher in seiner Nähe befindlichen Hoffischgartens, als auch wegen der ehemals dort wohnenden Fischhändler. – Wahrscheinlich seit dem Anfange des 19. Jahrhunderts gehört zum Fischhofplatze die von ihm nach dem Freiberger Platze führende schmale Gasse. Weil an ihr der etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene und „zu den drei Lilien“ benannte Gasthof liegt, hieß sie im Volksmunde allgemein Liliengäßchen; daneben wurden in den 1730er Jahren öfters die mundartlichen Formen Niliengasse, Niljengasse, Nilgengäßchen gebraucht.

An den Fleischbänken s. Gewandhausplatz.

Fleischergasse, früher Neue Gasse (1543 Nawe gasse, 1546 Nawgessichenn, 1610 Neue gasse), erhielt 1840 vermutlich nach den hier wohnenden Fleischern ihre jetzige Benennung.

Flemmingstraße, 1859 angelegt, benannt 1860 zum Andenken an den 1773 geborenen Privatgelehrten Dr. Emanuel Gottlieb Flemming, der 1809 die hiesige Blindenanstalt in einem in der Nähe dieser Straße befindlichen Grundstücke begründete und bis zu seinem am 13. Februar 1818 erfolgten Tode aus eigenen Mitteln unterhielt. 1889 wurde die Benennung Flemmingstraße auch auf den alten Verbindungsweg zwischen der Annenstraße und dem Fischhofplatze erstreckt, den im 18. Jahrhundert der Volksmund als das Quergäßchen neben dem Jungfernpalais bezeichnete. Der letztere Name galt einem Hause an der Ecke jenes Quergäßchens und der Annenstraße, das von zwei Jungfrauen erbaut und von ihnen bis an ihren Tod bewohnt worden sein soll.

Florastraße, seit 1865, vermutlich wegen der ehemals in ihrer Nähe befindlichen großen Gärtnereien so benannt.

– (Cotta) s. Freiligrathstraße.
– (Plauen) s. Biedermannstraße.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/54&oldid=- (Version vom 9.12.2022)